Klimaneutrales Unternehmen 2022

Klimaneutrales Unternehmen 2022

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Menschheit seit dem Ende der Eiszeit. Weltweit besteht inzwischen Einigkeit, dass wir dem menschengemachten Klimawandel dringend entgegenwirken müssen.

Ein Gelingen der Emissionsminderungen hängt ganz wesentlich von dem freiwilligen und konsequenten Handeln der Wirtschaft in den Industrieländern ab. So sind auch wir bereit, Verantwortung für die Welt zu übernehmen, die wir unseren Kindern und Enkeln überlassen.

Aus diesem Grund haben wir die Treibhausgasemissionen, die durch die Tätigkeiten unseres Unternehmens verursacht werden, erfassen lassen und durch den Erwerb von insgesamt 7.000 Klimaschutzzertifikaten (VCS) für 2022 ausgeglichen.

Als Mitglied der Allianz für Entwicklung und Klima kompensiert die Gießerei Lößnitz seine CO2-Emission unter anderem mit der Unterstützung des Hydropower Project by JHPL in Indien.

Für mehr Informationen: Projektdetails

Hier den vollständigen Bericht des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie herunterladen:

BDG Bericht

Treibhausgase verteilen sich gleichmäßig in der Atmosphäre. Deshalb ist es sinnvoll, die Emissionen dort zu vermeiden, wo die Kosten am geringsten sind. Zudem tragen Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern zur Verbesserung der ökonomischen, sozialen und ökologischen Situation bei und unterstützen die Realisierung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Für Schwellen- und Entwicklungsländer ist der Emissionshandel ein wesentlicher Treiber für den Transfer sauberer Technologien und einer nachhaltig ausgerichteten wirtschaftlichen Entwicklung.

Warum wir das tun? Weil wir verstanden haben, was der Weltklimarat schlüssig darlegt: Die Vermeidung von Emissionen kostet nur 0,6 % der jährlichen Wertschöpfung, während die Beseitigung der Schäden bei einem „Weiter-wie-bisher“ ein Vielfaches kostet.

Wir sind uns der besonderen Verantwortung als Unternehmen gegenüber kommenden Generationen bewusst und haben entsprechend gehandelt. Die Klimabelastung unseres Unternehmens hat die Fokus Zukunft GmbH & Co. KG für uns ermittelt: Unser CO2-Fußabdruck beträgt ca. 7.000 Tonnen CO2 äquivalente Schadstoffe pro Jahr.

Zur Veranschaulichung: Im Durchschnitt verursacht ein Deutscher pro Jahr in etwa 11 Tonnen CO2 durch seine Lebensführung.

Für die Kompensation unserer Treibhausgase haben wir die Auszeichnung „klimaneutrales Unternehmen“ 2022 erhalten.

Urkunde - Klimaneutrales Unternehmen 2022

Hier den vollständigen Bericht zur Allianz für Entwicklung und Klima herunterladen:

AlfEuK Bericht

Frequently Asked Questions „FAQs“

Als klimaneutrales Unternehmen 2022 haben wir zunächst unseren CO2 Fußabdruck berechnen lassen, das heißt alle CO2 Emissionen des Betriebs und des Sortiments wurden erfasst. Für mögliche Einsparungen wurden kosteneffiziente Maßnahmen eingeleitet und unvermeidbare CO2 Emissionen wurden durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen. So kann durch Kompensation Klimaneutralität erreicht werden.

Der CO2-Fußabdruck ist das Maß für die Menge an Treibhausgasen (gemessen in CO₂ -Äquivalenten),die direkt und indirekt, durch eine Aktivität eines Einzelnen, eines Unternehmens, einer Organisation oder eines Produkts entsteht. Es bezieht die entstehenden Emissionen von Rohstoffen, Produktion, Transport, Handel, Nutzung, Recycling und Entsorgung ein. Der Grundgedanke des CO2-Fußabdrucks bzw. Carbon Footprints ist es demnach, eine Grundlage zu schaffen, auf der Einflüsse auf das Klima gemessen, bewertet und verglichen werden können. Dadurch können notwendige Minderungspotentiale erkannt, Maßnahmen erarbeitet und deren Wirksamkeit bewertet werden.

Der Treibhauseffekt ist ein globales Phänomen, da die Verteilung der Treibhausgase in der Atmosphäre in etwa gleich ist. Daher spielt es keine Rolle, wo auf der Welt Treibhausgase eingespart oder gespeichert werden. Im völkerrechtlich verbindlichen Kyoto-Protokoll wurde daher festgelegt, dass sogenannte Klimaschutzprojekte, die Treibhausgasemissionen vermeiden oder speichern, dort stattfinden sollen, wo sie am wirtschaftlichsten sind. Dementsprechend gibt es viele Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern, da hier das Potential der Einsparungen durch neue Technologien noch sehr hoch ist und diese wesentlich kostengünstiger eingesetzt werden können. Zudem sind dort häufig die Bedingungen für Erneuerbare Energieanlagen (Sonne, Wind, Wasser und Biomasse) deutlich vorteilhafter. Die Initiatoren der Klimaschutzprojekte – überwiegend erneuerbare Energieprojekte – erhalten für ihr Engagement Emissionsgutschriften, die in Form von Klimaschutzzertifikaten gehandelt werden können. Die Höhe bemisst sich z. B. durch den Vergleich mit den Emissionen, die durch den Bau eines Kohlekraftwerkes entstanden wären. So werden Emissionsminderungen dort realisiert, wo die Kosten der Vermeidung einer Tonne CO2 am geringsten sind. Außerdem trägt der Emissionshandel wesentlich zum Transfer von sauberen Technologien in Schwellen- und Entwicklungsländer und zu einer nachhaltigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung der Region bei und zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

1. Beitrag zu den Zielen der Regierung, der Europäischen Union sowie der Nachhaltigkeitsziele (SDG) der Vereinten Nationen.

2. Bewusstseinsbildung von Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden hinsichtlich des Umgangs mit endlichen Ressourcen. Dies ändert positiv den Umgang mit Energie und sonstigen Ressourcen im Unternehmen und im Alltag der Menschen.

3. Eintritt in den Wachstumsmarkt „Nachhaltige Unternehmen“. Durch den Status „klimaneutral“ können wir uns in unserem Marktsegment profilieren.

4. Aktuell ermöglicht dies eine Vorreiterrolle und dadurch positioniert sich unser Unternehmen als fortschrittlich, innovativ, partnerschaftlich und zukunftsweisend.

5. Fördert das Bewusstsein für die Energiewende.

6. Durch den Status als klimaneutrales Unternehmen und das Angebot wird die Firma zum Partner seiner Kunden in den oben genannten Themen.

In die Berechnung der Treibhausgasemissionen werden die sieben vom Weltklimarat IPCC und im Kyoto-Protokoll festgelegten Haupttreibhausgase Kohlendioxid (CO2),Methan (CH4),Distickstoffmonoxid (N2O),Fluorkohlenwasserstoffe (FKWs),Perfluorcarbone (PFCs),Stickstofftrifluorid (NF3) und Schwefelhexafluorid (SF6) einbezogen.

Nicht jedes der sieben Haupttreibhausgase ist gleichermaßen wirksam. Methan ist z. B. 21-mal so klimaschädlich wie CO2, Distickstoffmonoxid 310-mal und Schwefelhexafluorid sogar 14.000-mal. Um die Emissionen miteinander zu vergleichen, werden daher alle Treibhausgase auf CO2 umgerechnet. Man spricht dann von CO2-Äquivalenten. Die Umrechnung der erhobenen Verbrauchsdaten (wie z. B. Stromverbrauch oder Kraftstoffverbrauch) erfolgt mittels Emissionsfaktoren, welche die Emissionen je Einheit (z. B. je Kilowattstunde Strom oder Liter Benzin) angeben. Die Emissionsfaktoren stammen hauptsächlich vom DEFRA (Department for Environment, Food and Rural Affairs),aber auch aus der GEMIS Datenbank (Globales Emissions-Modell integrierter Systeme, IINAS) sowie aus der Datenbank Ecoinvent und werden regelmäßig aktualisiert.

Eine CO2-Berechnung wird gemäß dem Greenhouse Gas Protocol Corporate Standards (GHG Protocol) durchgeführt. Es ist international der am weitesten verbreitete und anerkannteste Standard für die CO2-Bilanzierung von Organisationen. Für die Erstellung der CO2-Bilanz werden folgende fünf grundlegende Prinzipien beachtet:

• Relevanz: Auswahl der organisatorischen Grenzen (Unternehmensbestandteile/Standorte und Tochterunternehmen) und der operativen Grenzen (Emissionsbereiche)

• Vollständigkeit: Erfassung aller relevanten Emissionsquellen innerhalb der gewählten Systemgrenzen

• Konsistenz: Verwendung von Berechnungsmethoden und Auswahl der Systemgrenzen, die eine Vergleichbarkeit über die Jahre hinweg ermöglichen

• Transparenz: Eindeutige und für externe Dritte nachvollziehbare Darstellung der verwendeten Daten, Emissionsfaktoren, Berechnungen und Ergebnisse

• Genauigkeit: Verzerrungen und Unsicherheiten sollen minimiert werden, um durch die Ergebnisse eine solide Entscheidungsgrundlage zu haben

Die Emissionen sind innerhalb des GHG Protocols nach den Scopes 1, 2 und 3 aufgeteilt, die jeweils verschiedene Arten von Treibhausgas-Emissionen umfassen: Scope 1 beinhaltet direkte Emissionen eigener Energieanlagen. Scope 2-Emissionen sind indirekte Emissionen, die bei der Bereitstellung von Energie für das Unternehmen entstehen. Scope 3-Emissionen sind weitere indirekte Emissionen, die in der gesamten Wertschöpfungskette entstehen.

Scope 1 umfasst alle Treibhausgasemissionen, die direkt im Unternehmen anfallen. Dazu gehören beispielweise Emissionen aus der Verbrennung stationärer Quellen (z. B. Heizkessel) oder mobiler Quellen (z. B. unternehmenseigener Fuhrpark),Treibhausgasemissionen aus der Produktion oder aus chemischen Prozessen sowie flüchtige Treibhausgasemissionen.

Scope 2 beinhaltet alle indirekten Treibhausgasemissionen, die für die Energiebereitstellung durch ein Energieversorgungsunternehmen für das Unternehmen entstehen (Strom oder Fernwärme).

Scope 3 umfasst alle übrigen Treibhausgasemissionen, die mit der Unternehmenstätigkeit in Zusammenhang stehen (ausgelagerte Unternehmensbereiche, Abfallentsorgung, Recycling, Geschäftsreisen, Pendlerverkehr der Mitarbeiter etc.).

Die vorliegende Treibhausgasbilanz gibt einen transparenten Überblick über den Ausstoß von Treibhausgasemissionen unseres Unternehmens. Der Bericht bildet somit einen wichtigen Baustein in unserem Klimaschutzengagement. Auf Basis der ermittelten Werte und durch den Kauf einer entsprechenden Menge an Klimazertifikaten wurde unser Unternehmen 2022 klimaneutral gestellt.

Die erworbene Anzahl an CO2-Zertifikaten wurden stillgelegt. Dies ist insofern bedeutend, da diese Stilllegung Voraussetzung für die Gestaltung und Vermarktung CO2-neutraler Unternehmen und/oder Produkte ist. Ohne Stilllegung könnte ein CO2-Zertifikat im freiwilligen Markt ggf. weiter gehandelt werden, wodurch keine zusätzliche Emissionsreduktion erreicht würde.